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Kojich Reisen zur Kunst

Griechische Bronzen als Spiegel des Lebens


In der Antike hätten die Griechen auf Rhodos kaum das Gefühl gehabt, alleine zu sein. Laut dem römischen Historiker Plinius standen bis zu 70'000 lebensgrosse Statue im öffentlichen Raum und begleiteten so die Bewohner durch den Alltag. Natürlich handelte es sich dabei nicht um Porträts der Insulaner. Vielmehr zeigten sich in diesen Bildnissen gesellschaftliche Ideale. In der Begegnung mit den Skulpturen, setzten die Betrachtenden diese materialisierten Idealbilder ins Verhältnis zu den eigenen Fähigkeiten. In diesem Sinne ist es wahrscheinlich nicht falsch, ihnen eine didaktische Funktion zuzusprechen. In den Kunstwerken sollte man sich selbst und sein eigenes Potential erkennen. Besonders interessant ist dabei, dass die Bronzestatuen, dank der glatten und polierten Oberfläche nicht nur eine gedankliche, sondern auch eine materielle Spiegelung des Betrachters verursachen konnten. Man erkannte sich selbst wortwörtlich in der Statue wieder!

Das Bild zeigt ein schönes Beispiel einer Bronze aus der Blütezeit zwischen 2. und 1. Jh. v. Chr. Es handelt sich hier um den "Kroatischen Apoxyomenos", der 1996 in einer Tiefe von 45 m in der Adria entdeckt und geborgen wurde. Die Statue ist fast vollkommen erhalten und stellt einen Athleten dar, der mit Hilfe eines Schabeisens nach dem Wettkampf Staub, Öl und Schweiß von der Haut entfernt. In Mali Lošinj wurde eigens für diese Statue ein Museum gegründet.



Auf heuriger Kroatien Kreuzfahrt (Juli/August 2022) haben wir das Museum besucht. Die Statue hat einen wunderbaren, ebenbürtigen Raum bekommen. Am schönem kroatischen Meer, das ihn Jahrhunderte für sich selbst behalten konnte.


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