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Kojich & Felder Reisen zur Kunst

Reiserückblick Kroatien, 22. – 30. August 2024


Mit unserer Motoryacht MS Adriatic Sky sind wir in Kroatien unterwegs, auf der Suche nach etwas Abkühlung im heißen Sommer und möglichst abseits der Touristenströme. Im Hafen von Trstenik auf der Halbinsel Pelješac finden wir ein solches Plätzchen und legen an, um die berühmte Weinregion Dingač zu erkunden. Dank eines trockenen und sehr warmen Sommers wird hier ein guter Jahrgang erwartet.


Zum Abendessen fahren wir ins Innere der langen Halbinsel. Die Republik Dubrovnik kaufte die Halbinsel 1333 vom serbischen König Stefan Uroš I., um die Stadtrepublik politisch und wirtschaftlich zu stärken. In der größten Stadt der Halbinsel - Ston - befanden sich schon damals die Salinen, das "Weisse Gold" des Mittelalters.

Obwohl die Republik zum orthodoxen Byzanz gehörte, war sie immer stark katholisch geprägt. Seit 1080 hatte die Stadt einen eigenen Erzbischof. Rom wusste die strategische Bedeutung einer katholischen Enklave an der südlichen Adria zu schätzen und zu schützen. Auch heute ist die Region stark religiös.

Das Dorf, in das uns unser Busfahrer zum Abendessen bringt, heißt Kuna. Kuna - wie die alte Landeswährung. Bekannt ist es aber durch den Maler Mato Celestin Medovic. Sein berühmtes Landschaftsgemälde haben wir zufällig vor zwei Tagen in der Kunstgalerie Dubrovnik in der Ausstellung "Das Mittelmeer in der kroatischen Malerei des 20. und 21. Jahrhunderts" gesehen.


Mato Celestin Medović (1857. - 1920.), Vrijes / Heidepflanze

Das Dorf beweist, dass es noch ein authentisches Kroatien gibt, in dem das Leben pulsiert und die engen Gassen nicht dem Tourismus untergeordnet sind.







Mit etwas Glück erwischt man am Morgen ein schwer beladenes Fischerboot, das in den Hafen einläuft. Dafür muss man allerdings etwas früher aufstehen und die bequeme Kabine verlassen.

Am Nachmittag laufen wir in den Hafen von Hvar ein. Von 1278 bis 1797 stand die Stadt unter venezianischer Herrschaft und erlebte ihre bedeutendste Zeit. Das Bistum Hvar umfasste die Inseln Hvar, Brač und Vis.



Überall in der Stadt findet man schöne architektonische Motive, die an die Zeit der Serenissima erinnern.

Die schöne Fassade der Kathedrale und ein großes Schiffsarsenal sind Beispiele dafür.












Wir nehmen ein Taxi und fahren quer über die Insel nach Stari Grad.

Griechische Siedler von der Insel Paros gründeten 384 v. Chr. an der Stelle der heutigen Hafenstadt eine Polis und nannten sie Pharos. Dieser Name wurde im Mittelalter zu Hvar slawisiert, dem heutigen Namen der Insel. In Stari Grad besuchen wir das Schloss Tvrdalj, die Sommerresidenz des Dichters Petar Hektorović aus dem 16. Jahrhundert, eine faszinierende Kombination aus intimer Residenz und Schloss. Im Herzen des Schlosses befindet sich ein schöner Fischteich.

Hier traf sich der Dichter in den warmen Sommermonaten mit seinen

Dichterfreunden aus Hvar, Split und Dubrovnik. Mit diesem Schloss schliessen wir das Thema der villa urbana ab. Gerne erinnern wir uns an die Sommerresidenz von Petar Sorkočević in Dubrovnik - vielleicht das schönste Beispiel dieser Architektur.



 

Das Schiff, der Kapitän und wir



Im Mittelpunkt unserer Reise steht eine Kreuzfahrt entlang der kroatischen Küste auf der Adriatico Sky. Die moderne Motoryacht wurde 2022 nach den Plänen ihres Eigners und Kapitäns Nikola gebaut. Er kennt die dalmatinischen Inseln, die wir bereisen, fast besser als die Gassen seines Heimatorts Krila Jesenice bei Omiš. Sein Vater, ebenfalls Kapitän, baute in den 50er Jahren sein erstes Schiff, damals noch komplett aus Holz. Die Zeiten haben sich geändert.



Unverändert über Generationen hinweg ist das Leben der Kapitäne, das untrennbar mit dem Meer verbunden ist. Lucija, Nikolas Frau, erzählt von seiner großen Liebe zur Adriatic Sky. Währenddessen steuert Nikola die Motoryacht in eine stille Bucht vor der Insel Šćedro, wo wir die nächste Badepause geniessen. Außer unserer kleinen Gruppe ist niemand zu sehen.



Kroatien ist nicht nur Meer und Strand.


In Split gehen wir an Land und begeben uns auf die dritte und letzte Etappe unserer Reise. Wir besichtigen den imposanten Palast des römischen Kaisers Diokletian, eines der besterhaltenen Denkmäler römischer Architektur weltweit. Danach geht es weiter zur Galerie Ivan Meštrović, einem imposanten neoklassizistischen Gebäude, das über 170 Werke des kroatischen Künstlers beherbergt.


Ivan Meštrović, Psyche, 1927

Zorica Jurić, die Kuratorin des Museums, stellt uns die Werke aus der klassischen Periode des Bildhauers vor. Wir sprechen über unsere bevorstehende Reise ins dalmatinische Hinterland, zum Meštrović-Masoleum in Otavice. Die schöne Kroatin mit den Gesichtszügen der Frauen von Ivan Meštrović lächelt zufrieden. "Oh, das ist so gut, dass Sie dorthin gehen. Nur wenige tun das und verpassen einen wunderbaren Ort, ohne den das Lebensbild von Meštrović immer unvollständig bleiben wird".


Ivan Meštrović (1883 - 1962), Kontemplation, 1940

Die Kirche des Allerheiligsten Erlösers ist die letzte Ruhestätte Ivan Meštrovićs und seiner engsten Familienmitglieder: Mutter Marta, Vater Mate, die Brüder Marko und Petar, Sohn Tvrtko und Frau Olga. Mit dem Bau dieses Gebäudes erfüllte er seine Absicht, ein Grabmal für seine Familie zu errichten und seiner Heimat eine Kirche zu schenken, in der nach seinem Wunsch die heilige Messe in der Sprache des Volkes abgehalten werden sollte. Für den Bau (1926 - 1930) wählte er Paraćeva glavica, einen kleinen Hügel bei Otavice.



Innenraum der Meštrović Kirche des Allerheiligsten Erlösers in Otavice

In der Galerie Meštrović in Split, in Otavice im dalmatinischen Hinterland und in Cavtat bei Dubrovnik haben wir einen Künstler entdeckt, der mit seinem Werk das Epos eines kleinen Landes in Stein geschrieben hat. Ein Land, das oft nur mit Meer, Strand und schönen aber überlaufenen Touristenorten gleichgesetzt wird.





 

Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu. Die Straßen werden enger. Wir nähern uns dem Hotel Skelin Weinressort. Neben dem Hotel stehen noch zwei kleine Bauernhöfe. Ringsum Karst, Steineichen, Weinreben und Stille. Ein Sprung in den Pool lässt die Hitze des Tages vergessen. Zum Abendessen werden kroatische Köstlichkeiten mit einem erfrischenden Roséwein serviert.





Zum Abschluss des Tages wird es einen besonderen "Reise zur Kunst"-Moment geben. Wir haben den Männerchor des örtlichen Kulturvereins Miljevci ins Hotel eingeladen. Die Männer singen für uns einige Lieder über das tapfere Leben auf dem Karst, über Wein, Liebe und Hoffnung.


Die Städte sind weit weg und die Sterne setzen sich am Nachthimmel durch

Die nächste Kroatien-Kreuzfahrt organisieren wir für September 2026. Dann werden wir die nördliche Adriaroute befahren, wieder mit maximal 24 Passagieren an Bord. Wenn Sie sich Ihren Platz sichern möchten, können Sie sich schon jetzt unverbindlich anmelden. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an info@reisenzurkunst.ch mit dem Betreff "Kroatien-Kreuzfahrt 2026". Bitte geben Sie an, ob Sie eine Kabine im Oberdeck oder im Unterdeck wünschen.








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